Jugend maritim

Nur Ulla und das Segeln zählt!

Foto: Tim Riediger

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Es gibt natürlich Trainingseinheiten auf dem Wasser, aber auch Theoriestunden, und im Winter Ausdauertraining an Land. “Die Kinder und Jugendlichen können bei uns den Jüngstenschein machen. Damit kann man dann ja an vielen Regatten teilnehmen. Aber eigentlich wollen wir mit ihnen wandersegeln”, erklärt Schäfer. Ihr Wunsch ist es, mit ihren Sportlern auf ”Wanderschaft zu gehen”. So ein Ausflug darf dann auch gerne mal ein oder
zwei Wochen dauern. ”Ich hatte das für diesen Sommer geplant. Das fiel aber nun durch Corona insWasser, aber für nächstes Jahr plane ich die Tour fest ein”, so die Trainerin. Plan soll dann sein, dass die Bockholmwiker unter anderem die Ochseninseln ansegeln und sich dort mit Flensburger
und dänischen Segelclubs treffen, alle gemeinsam zelten und segeln.

Auch sonst hat Schäfer viel Energie und Tatkraft, wenn es um die Segelausbildung der Jüngsten geht. Aufgrund der hohen Nachfrage hat sie in der vergangenen Saison sogar zwei Trainingsgruppen angeboten. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, strenge Regeln müssen alle befolgen.
”Im Wasser gibt es ja nun einmal keine Balken. Jeder Fehler wird bestraft. Deswegen ist Disziplin oberstes Gebot. Wir müssen uns alle aufeinander verlassen können”, sagt Schäfer. Dafür bekommen die jungen Segler
dann aber vieles geboten. ”Segeln bedeutet Freiheit. Es macht den Kopf frei
und die Kinder sind nur mit den Elementen Wasser und Luft beschäftigt. Sie
können allen Stress hinter sich lassen. Nur Ulla und das Segeln zählt”, sagt sie.

Die Trainerin freut sich immer wieder auf die Segeleinheiten, denn oft geschieht Unvorhergesehenes und Schönes. ”Die Kinder sind eigentlich immer glücklich nach dem Training. Letztens waren wir weit draußen. Auf einmal fing ein Junge an zu weinen, weil nichts klappte. Als ich bei ihm war, konnte ich sehen, dass ein Delfi n sein Boot getragen hatte. Der Delfin kam dann sogar noch ganz dicht an das Boot heran. Streicheln darf man einen Delfi n ja nicht, aber ihn so nah zu sehen, war für uns beide ein berührendes Erlebnis”, erzählt sie. Zurzeit helfen ihr Mann Achim und Jan To Baben beim Training. In ein paar Jahren sollen neue Trainer in den eigenen Reihen gefunden werden. ”Das wäre das Beste”, so Schäfer.

Text: Grit Jurack Fotos: Tim Riediger

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