Schon 1876 wollte man eine durchgehende Gleisverbindung von Kiel nach Flensburg bauen. Eine Aktiengesellschaft wollte die Verbindung über Eckernförde Rieseby und Süderbrarup erstellen. Jedoch war die neue Brücke
über die Schlei bei Lindaunis für Fuhrwerke und Fußgänger nicht vorgesehen,
denn die Eisenbahner wollten den Transportweg für sich gewinnbringend alleine nutzen.
Die Schleswiger Fischerinnung protestierte gegen die neue Brücke. Sie orderten, dass die Durchfahrt mindestens 170 Meter betragen solle, damit die Schleiheringe im Frühjahr nicht „gebremst“ würden.
Fünf Jahre später, kurz vor der Einweihung am 21. Dezember 1881 wurde die
neue Schleibrücke erstmals richtig belastet. An zwei Stellen auf der Nordseite war sie aber leicht abgesackt. Der Dampfzug durfte nur in Schrittgeschwindigkeit die Brücke passieren.
Nach dem ersten Weltkrieg musste eine neue Brücke her. Einen Neubau konnten man sich jedoch nicht leisten. Also wurde ein „Gebrauchsmodell“ eingesetzt, das bisher bei Taterphal am Nord-Ostsee-Kanal für den Zug Itzehoe-Heide gestanden hatte. 1926 wurde die ehemalige Kanalbrücke
nun als Schleibrücke für den Verkehr freigegeben. Zur Zeit wird, wie lang
ersehnt, eine wirklich neue Brücke über die Schlei gebaut.
Text und Fotos:
Stadtarchiv Kappeln,
Peter Wengel